Privatwirtschaftliche Weiterbildung – Höchste Anbieterdichte in Hamburg und Berlin
2014 standen bundesweit durchschnittlich 46,06 privatwirtschaftliche Anbieter für 100.000 Bürger zur Verfügung. Auch bei den Privatanbietern setzten sich die Trends aus den Vorjahren fort: Neben Hamburg und Berlin dominieren die Länder Hessen, Bayern und Baden-Württemberg.
Das privatwirtschaftliche Angebot umschließt alle kommerziellen Weiterbildungsanbieter wie Trainer, Dozenten oder Honorarkräfte, die beispielsweise von Betrieben, der Bundesagentur für Arbeit oder Privatpersonen für Weiterbildungen beauftragt und bezahlt werden. Datengrundlage für das Angebot privatwirtschaftlicher Weiterbildung ist das Unternehmensregister des statistischen Bundesamtes. Da das Unternehmensregister derzeit nur bis 2014 auswertbar ist, liegen für diesen Weiterbildungsbereich drei Messzeitpunkte vor (2012, 2013 und 2014).
Die Bundesländer mit der höchsten Anbieterdichte sind auch 2014 die Stadtstaaten Hamburg und Berlin mit 77,55 bzw. 64,47 Anbietern pro 100.000 Einwohner. Sie liegen damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt (46,06). Der dritte Stadtstaat Bremen liegt mit einer Angebotsdichte von 44,57 hingegen knapp unter dem Bundesdurchschnitt. Die geringsten Angebotsdichten weisen (wie auch schon in den Vorjahren) Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern auf (26,21; 26,29 bzw. 27,58). Die Ergebnisse lassen vermuten, dass in westlichen Regionen der Anteil an kleinen Anbietern überwiegt, während im Osten eher wenige, dafür aber große privatwirtschaftliche Weiterbildungsanbieter vertreten sind.
Heterogene Angebotsdichte in Bayern
Unter den Kommunen dominiert im Mittelwert 2013/2014 der Landkreis Starnberg mit weit überdurchschnittlichen 110,39 Angeboten für 100.000 Einwohner. Direkt darauf folgt Heidelberg mit 104,63 Angeboten. Hof, Tirschenreuth und der Kyffhäuserkreis weisen dagegen die geringsten Quoten auf (8,26; 8,86 bzw. 9,70). Die bundesweit größte und geringste Angebotsdichte finden sich mit Starnberg und Hof damit im Bundesland Bayern wieder – hier sind die kommunalen Unterschiede am ausgeprägtesten. Auch in Hessen unterscheidet sich die Angebotsdichte in den Kreisen und kreisfreien Städten relativ stark. Insgesamt zeigt sich entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze im Nord-Osten Bayerns bzw. im Westen Thüringens eine besonders strukturschwache Region, was das privatwirtschaftliche Weiterbildungsangebot betrifft.
Wie bereits bei den anderen Angebotsformen ist auch bei den privatwirtschaftlichen Weiterbildungsangeboten davon auszugehen, dass sich die Menschen nicht nur vor Ort orientieren. Sie nutzen auch die Weiterbildungsmöglichkeiten in benachbarten Kreisen und Städten. Eine entsprechende Auswertung der Umkreisdaten zeigt, dass die regionalen Unterschiede abnehmen, wenn das Angebot im Umland mit einbezogen wird. Im Mittelwert 2013/2014 liegt die Angebotsdichte in der Landeshauptstadt München (inkl. Umfeld) mit 101,50 am höchsten. Auch in den Großstädten Hamburg, Frankfurt am Main und Köln gibt es ein vergleichsweise starkes Umfeldangebot. Das anteilig geringste Umfeldangebot findet sich in großen Flächenkreisen wie den Landkreisen Uckermark (15,92) und Prignitz (15,99).