Gemeinschaftliches Weiterbildungsangebot – Höchste Anbieterdichte in Sachsen-Anhalt

Bei einem Bundesdurchschnitt von 1,40 Anbietern pro 100.000 Einwohner variiert die Anzahl an Weiterbildungsangeboten gewerkschaftlicher und konfessioneller Träger stark. Während in einigen Kommunen überhaupt keine gemeinschaftliche Weiterbildung stattfindet, übertreffen andere den Durchschnitt um ein Vielfaches. Letzteres gilt für viele Kommunen in Sachsen-Anhalt. Und auch auf Länderebene liegt das Bundesland hier deutlich vorn. 

Das Angebot gemeinschaftlicher Weiterbildung setzt sich zusammen aus den Aktivitäten der Deutschen Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung e. V. (DEAE), der Katholischen Erwachsenenbildung Deutschland Bundesarbeitsgemeinschaft e. V. (KEB) sowie dem Gewerkschaftlichen Träger Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben e. V. (BAK AL). Alle Organisationen legen in ihren Weiterbildungsprofilen verschiedene Schwerpunkte und decken unter anderem politische und gesellschaftliche sowie religiöse, kulturelle und gesundheitliche Weiterbildungen ab. 

2015 wurden bundesdurchschnittlich 1,40 Weiterbildungen von Kirchen und Gewerkschaften pro 100.000 Einwohner angeboten. Das ist eine leichte Abnahme gegenüber 2012 (1,47). Auf Landesebene war die Angebotsdichte 2015 in Sachsen-Anhalt am höchsten (2,98 Anbieter pro 100.000 Einwohner), gefolgt von Niedersachsen (1,79). Auch in Nordrhein-Westfalen war die Dichte vergleichsweise hoch (1,71). Berlin, Bremen und Brandenburg hingegen blieben deutlich hinter dem Bundesdurchschnitt zurück (0,26; 0,45 bzw. 0,52). Im stärksten Bundesland Sachsen-Anhalt zeigten sich schließlich auch die größten regionalen Unterschiede: Während in Wittenberg keine Angebote vorhanden sind, bietet Magdeburg 7,69 Kurse pro 1.000 Einwohner an. Zwischen 2012 bis 2015 blieb das Weiterbildungsangebot in den meisten Bundesländern relativ stabil. Allerdings konnte Nordrhein-Westfalen mit einer Zunahme von 1,33 auf 1,71 Anbieter eine positive Entwicklung verzeichnen. Im Saarland, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen waren die Trends hingegen negativ.


Gemeinschaftliche Weiterbildung nicht in allen Kommunen vorhanden

Während auf Kreisebene vielerorts keine gemeinschaftliche Weiterbildung angeboten wird, stechen Ansbach, Passau und Bamberg mit 12,32; 11,94 bzw. 9,64 Anbietern pro 100.000 Einwohner hervor (Mittelwert 2014/2015). Auch die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt verfügt über ein vergleichsweise hohes gemeinschaftliches Angebot (8,43). Die genannten Kreise zeigten sich von 2012 bis 2015 als durchweg anbieterstark. Das stärkste Wachstum wiesen in diesem Zeitraum die Städte Düsseldorf und Freiburg auf – mit jährlich 2,53 bzw. 1,40 zusätzlichen Angeboten pro 100.000 Einwohner. Die größten regionalen Unterschiede verzeichnete Sachsen-Anhalt. Bezieht man jedoch die umliegenden Regionen mit ein, relativieren sich die regionalen Unterschiede. Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene werden die Anbieterdichten homogener. Die Spannweite des Umfeldangebots reicht von 5,42 Anbieter pro 100.000 Einwohner in Magdeburg bis 0,24 in Barnim. Auch in der Umfeldbetrachtung verzeichnen Freiburg und Düsseldorf zwischen 2012 und 2015 die positivsten Entwicklungen.



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